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Steuerlisten: Personenverzeichnis Eibenstock im 16. Jahrhundert Das Verzeichnis umfasst auf der Grundlage verschiedener Quellen für Eibenstock steuerliche Erhebungen im Zeitraum zwischen 1530 bis 1596. Diese Auszüge wurden vom Genealogen Ernst Költzsch zusammengestellt in Wilkau-Haßlau, August 1963. Eine Veröffentlichungsgenehmigung erfolgte freundlicherweise durch dessen Sohn, Herrn Prof. Dr. Költzsch.
Die Transkription befindet sich in der Ratsschulbibliothek Zwickau, eine Kopie im Archiv der AMF e. V. Das Originale befinden sich in den Staatsarchiven Sachsens und Thüringens.
Die Liste enthält die Personen die steuerlich im genannten Zeitraum in verschiedenen Quellen erfasst wurden. Es sind Hinweise auch auf andere Orte enthalten. Es können 1263 Regesten mit 1177 Handelnden gezählt werden. Der Autor weist zu den einzelnen Unterpunkten auf folgende Besonderheiten hin:
Inhaltsverzeichnis
Seite 1 Eibenstocker Namensnachweis aus dem 14. und 15. Jahrhundert
2 Das Terminierbuch der Franziskaner um 1460 Eibenstock betreffend
3 Eibenstocker Namensnachweis aus dem 16. Jahrhundert
4 Das älteste Eibenstocker Verleihbuch 1527 – 1533
5 Zinsen und Fronden 1533 in Eibenstock
7 Eine Preistafel von 1533 8 Schatzung in Eibenstock um 1530
9 1531, Erbbuch 1536, Erbbuch 1550 – ein Vergleich
13 Die Begüterten 1536 in Eibenstock
14 Allgemeine Angaben über Eibenstock 1536
15 Seifenzins, Gerichte und Freihöfe 1536
16 Die „besessenen“ Einwohner 1550 und ihre Abgaben
20 Eibenstocker Namensnachweise zu Eibenstock 1589
23 Pfarreinkommen zu Eibenstock 1589
29 Abgaben aus den Pechwäldern um Eibenstock 1589
31 Hausbau – Supplieanten von 1609 Zum Eybenstock Die folgenden Blätter enthalten die Namen Eibenstocker Einwohner nach ältesten Quellen. Sie sollen also über den beginn der Kirchenbücher hinaus (Trauungen ab 1562, Tauf- und Sterberegister ab 1589) Forschungsmöglichkeiten bieten. Quellen: · Amtserbbücher Schwarzenberg im LHA Dresden 1536, 1550, 1589 und 1592 ·
Abschriften ältester Archivalien aus dem LHA Weimar, die sich im Findeisenarchiv zu Eibenstock befinden. · Fröbe, Stadt und Herrschaft Schwarzenberg · Langer, Heimatkundliche Streifzüge Das Terminierbuch der Zwickauer Franziskaner Mönche, die Spenden sammelten wegen der Seelenmessen für die Toten, bringt auf Bl. 79 a / b auch für Eibenstock Angaben. Es wird natürlich kein Verzeichnis aller Familien sein, genannt werden ja auch zumeist nur die Spender (Familienoberhaupt) und die Verstorbenen. Eibenstocker Nachweise für das 16. Jahrhundert Für diese zeit fließen die Quellen schon reichlicher. Zunächst sei auf die Gerichtshandelsbücher für Eibenstock im LHA Dresden hingewiesen, die für einzelne Familien sehr interessante Einträge enthalten. Eibenstock GB No.13 1530 – 1555 Eibenstock GB No. 14 1555 – 1569 Eibenstock GB No. 15 1592 – 1629 GB für die Zeit von 1570 – 1591 sind nicht mehr vorhanden. Für unsere Zusammenstellung wurden folgende Abschriften aus dem Findeisenarchiv benutzt: · Das älteste Verleihbuch Eibenstock 1527 – 1533 · Eine Schatzung für Eibenstock um 1530 · Zinsen und Fronden des Gutes Schwarzenberg 1533 · Amtserbbuch Schwarzenberg 1536 (LHA Dresden Loc. 38068, No.3) · Amtserbbuch Schwarzenberg 1550 (LHA Dresden Loc. 38068, No.4) · Amtserbbuch Schwarzenberg 1589 (LHA Dresden Loc. 38069, No.6c) · Amtserbbuch Schwarzenberg 1592 (LHA Dresden Loc. 38069, No.6a) · Türkensteuerliste Pfingsten 1531 Zinsen und Fronden des Gutes Schwarzenberg 1533 Eibenstock Diese älteste Zinsliste enthält 33 Güter, 3 Freihöfe und 38 Gemein-Heuslein. In der folgenden Aufstellung gelten bei den Korn- und Haferzinsen: Sch = Scheffel und S = Sipmas 1 Scheffel Korn galt 18 gr 1 Scheffel Hafer galt 9 gr 1 Sipmas Korn galt 4 ½ gr 1 Sipmas Hafer galt 2 gr 3 pf In dem gleichen Altenstück über Zinsen und Fronden des Gutes Schwarzenberg 1533 findet sich die folgende Preistafel: B. 51 Wie ein Itzlich stuck zu gelt in diesem unterricht ist angeschlagen: 1 Scheffel korn 18 gr 1 Scheffel hafer 9 gr 1 koplin mahn (Mohn) 4 pf 1 kandel mahn ½ gr 1 hennen 1 gr 1 kes 4 pf 1 tagk ackern 7 gr 1 tagk holz furn 8 gr 1 klafter holz furn 2 gr 1 tagk holtz hauen 1 ½ gr 1 tagk heimen (Heumachen?) 1 ½ gr 1 tagk grashauen 2 gr 1 tagk Haber hauen 3 gr 1 klafter holtz hauen 1 ½ gr 1 tagk schneiden 1 gr 1 tagk egen 3 gr 4 pf ½ schock flags 1 gr Schatzung der von Eybenstock (LHA Weimar Reg Pp 91 a) (ohne Datum, wahrscheinlich 1532, denn Lorenz Siegel ist als Freihöfer am Schluß vermerkt, mit dem er 1532 belehnt wurde. Die auf der Akte mit Blei angegebene Jahreszahl 1523 kann deshalb keinesfalls stimmen) Die folgende Tabelle gibt die Leistungen an, denen die Begüterten in Eibenstock 1536 unterworfen waren.
Spalte: 1. Name
2. Walpurgis Zis
3. Michaelis Zins
4. Kornzins Scheffel
5. Kornzins Sipmas
6. Haferzins Scheffel
7. Haferzins Sipmas
8. Pfarrzins
9. Korndecem (Pfarrer)
10. Heferdecem (Pfarrer)
11. Hinheublein
12. Armschiene
13. Hinterteil (Rückenpanzer)
14. Vorderteil (Brustpanzer)
15. Büchse
16. Helebarde
17. Zinsgroschen für 1 Wiesenraum
18. Zinsgroschen für 1 Wiese Allgemeine Angaben für Eibenstock aus dem Erbbuch 1536 Summarium aller Zins dyses dorffs: 3 schock 54 gr 2 pf Walpurgis 4 schock 44 gr 11 pf Michaelis 10 Scheffel 3 sipner Korn 10 Scheffel 3 sipner Habern Michaelis 18 gr 6 pf steig. U. fallend an Wiesenraum 22 ½ gr Mundtgelt Walp. steig. u. fallend 22 ½ gr Mundtgelt Michaelis steig. u. fallend 1 Stein Unslit, so der Fleischer schlacht Jagd: Halten Jeger und Hundt mit speis und futter, auch strewe so man jaget, Zyhen jerlich 3 Jagthundt, furn dy netz, so man umb den eybenstock, sosa und Burchartsgrune jaget. Rüstung: Halten 3 tuglich pferde yn ein reiswagen, so es dy Notdurfft erfordert, 2 gerustet furknecht halten sy neben dem reiswagen. Gericht: Item das Dorf gehoret zum Schloß yn schwartzenbergk mit ober und nider gericht. Kirche: Der Pfarrer Michael Baumann (aus Thüringen gebürtig!) hat die geistigen Dienste in Eibenstock, Sosa und Brettmühle zu leisten. Er erhält 3 Schock 36 gr, 9 Scheffel Korn, 9 Scheffel Hafer. Dem Kirchner werden 4 Schock 44 gr im Jar gereicht. Heinrich Knodt hatte alle Woche 4 Messen nach päpstlicher Sitte zu thun gehabt. Da er nun nach Wegfall dieser Sitte nichts mehr in dieser Art verpflichtet ist, schließt man auf Anweisung derer von Trettau einen Vergleich zwischen ihm und der Gemeinde. Er wird nunmehr zu schriftlichen Arbeiten anderer Art herangezogen. (Der Bergmeister und Zehntner Lorenz Siegel ließ von ihm seine schriftlichen Arbeiten erledigen.) Badestube: Nach einem alten Herkommen ist eine Badestube in Gebrauch. Gerechtigkeiten und Freiheiten der Gemeine von dem Herren von Trettau mit Brief und Siegel bestätigt: Freies Backen und Schlachten Freies Brauen, von jedem Gebräu 7 gr Zins ins Amt Das Recht Bären und Schweine zwischen dem Soserbach und dem Rottenbach zu fangen, davon haben sie ins Schloß abzuliefern: Vom Bären „zemel, hennde und fues“ Vom Schwein „Brust und rechte Backe“ Das Fischen steht der Gemeinde vom Einfall des Dorfbaches bis ans Gesprenge zu. Feuerholz darf die Gemeine hauen auf Anweisung des Försters nach einem alten Herkommen. Das Gerichtswesen in Eibenstock 1536 Zum Eybenstock alle jar ein ehegericht mit folgenden Dorffern Sosa Hundes sudell Pretmull burckhartsgrun domit gehandelt zu Schwartzenbergk. Ober und nyder gericht sampt straff und pues ist m.gn.fern zustendigk ausserhalb der Frevel, so messer gezogenn oder gewurffen wurden , hat albey richter und schoppen davon 5 gr. Ein richter in der Stadt oder auff den Dorffern seindt der hant fron, so sy sunst zw schloß zu thun vorpflichtet, freyhe. So auch richter und schepfen wunden oder praune schlege besichtigen haben sy davon 5 gr schawgeltt. Alle richter bis her kein anere Besoldung gehabbt, auß der ursach dy richter werden alle jar vorendert. Die Freihöfe 1536 So seyndt zum eybenstock 3 freyhe Höffe, nemlich Lorentz Sigell eyner, Nicol Meysner der ander, Jocaff und Hans Meysner der dritte. (Alle 3 Freihöfe liegen im Ringerviertel und waren lt. Flurkarte von Anfang an da) Item der Höffe gerechtigkeit: frei schlachten, backen, brewhen, schenken, fahen und stellen: bern, schweyne, rege, fuechs, feder wilpert, fahen ein essen fyche zwene tage yner muldaw Zu thun schuldigk: so dy obrigkeit jagen lassen umb den eybenstock den Jeger halten selb dritt mit eßen und drinken day hundt vorsorgen mit brott, habern, strawhe ein itzlicher muß ein jungen Jagdhunt auf zyhenn all jar dy wilt netze furn zw jagen in Eybenstock, Sosa; Burckesgrun Bern und schweyn s.o. Itzlicher ein gut duglich pfert schenken und halten yn ein reisewagen zu spannen Kommt die Lehn zu falle, vor newerung 10 fl lehengeltt geben Nach dem Amtserbbuch 1550 lehnen dem Amt Schwarzenberg in Eibenstock 96 besessene Einwohner einschließlich der 3 Freihöfer. (Sch = Scheffel, S = Sipmaß, L = Lehen, H = Häusler) Auch im Amtserbbuch 1550 werden 12 Lehen vermerkt. Die Verpflichtungen entsprechen denen, die oben bei 1536 angeführt worden sind. Die Erbzinsen von 2 Häusern kommen dem Pfarrer zu, nämlich 4 gr an gelde, 1 scheff Korn 1 Scheffel Hafer. Der untere Freihof hatte eine Größe von 132 Acker, Der mittlere Freihof hatte eine Größe von 129 Acker, Der obere Freihof hatte eine Größe von 174 Acker. Eibenstock nach den Amtserbbüchern Schwarzenberg von 1589 und 1592. In diesem Bergstedtlein seindt 180 besessene Mann inclusive der 42 Kleinheusler. 19 ½ Hufen 3 Guetter seindt in diesem Bergstedtlein gelegen, die freien Höfe genannt. Sie geben 10 fl so oft die Lehen zu falle kommen. Besitzer dieser freien Höfe sind 1589 und 1592 · Melchior Siegel, Zehendtner · Gedeon Siegel · Hans Ziener Frondienste: Die drey Lehenmanne mußen wie hergebracht zugleich einen Netzwagen teglichen fuhren, solang ufm hinderm Gebürge vom Eybenstock ausgejaget wird. Darüber seindt ihnen nichts zugeben. Diese drey Lehenmanne mußen auch drey Jagdknechte und 20 Jagdhunde in solcher Zeit halten, ihnen essen und trinken geben, undt die Hunde mit Hafer, Aß und Stro versorgen, so muß auch ein Jeder derselben Jherlich einen Jagdhundt aufziehen. Untter den anderen einwohnern aber mußen 97 Alte einwohner, wann undt so oft so erfordert auf die Jagten gehen und die Einwohner der kleinen Häußlein die dritte vrist darzu dienen. Die Zensiten in Eibenstock 1589 und 1592 Die Namen gelten für die Aufstellungen aus beiden Amtserbbüchern, ist ein Name nur 1589 oder nur 1592 vertreten, so steht das betr. Jahr dabei. Der Geldzins, jeweils Walpurgis und Michaelis fällig, gilt für das Haus, Häusler sind durch ein „H“ bezeichnet. Korn- und Haferzins waren je in gleicher Höhe zu entrichten, dabei ist Sch = Scheffel und S = Sipmaß. Für die Wiesenräume ist der Zins und die Flurenangabe vermerkt. Pfarreinkommen in Eibenstock nach dem Amtserbbuch 1589 Fol. 224 30 fl auß dem Zehnten wegen der Schmelzhütten, welche zum Gotteshaus gehört (von denen von Tettau) 29 fl 15 gr von den Einwohnern in Eibenstock, wöchentlich 12 gr 10 ½ gr wegen des Raumes zum Begräbniß, von der Gemeinde gebraucht 6 gr Erbzins von 2 Widmannsgütern und von Peter Luppold Gütlein 60 fl 10 gr 6 pf Summa · 3 Scheffel 3 Sipmas 3 Viertel 1 Meßlein Korn · 3 Scheffel 3 Sipmas 3 Viertel 1 Meßlein Hafer von den freien Höfen, Widmannsgütern und Erbgütern zu Eibenstock · 3 fl vom Filial Sosa · 6 gr Opfergeldt vom freyen Hof Sosa · 3 gr alte Hans Rau · 3 Scheffel Korn von Sosa · 3 Scheffel Hafer von Sosa · Blauenthal gibt 8 gr von 2 gütlein Opfergeldt und 1 Sipmas 2 Viertel Getreide (Hafer) · Wolfsgrün, allda gibt jeder Hammermeister und Gesell in das Quartal 1 gr · Klafter Pfarrholz jährlich.
Die Abschrift und Aufbereitung erfolgte freundlicherweise durch Klaus Heilmann, webgen [minus] kh [at] webgenealogie [dot] de.
Rückfragen können an das Team unter https://www.webgenealogie.de/contact.html gerichtet werden.
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